Anwalt für Arbeitsrecht

5 wichtige Schritte nach einer Kündigung am Arbeitsplatz

Nach einer Kündigung zählt schnelles und strukturiertes Handeln. Hier sind die wichtigsten Schritte:

  1. Kündigungsschreiben prüfen: Überprüfen Sie Unterschrift, Adressen, Kündigungsgrund und Fristen.
  2. Fristen beachten: Kündigungsschutzklage innerhalb von 3 Wochen einreichen, Arbeitsagentur schnellstmöglich innerhalb von 3 Tagen informieren.
  3. Rechtsberatung einholen: Ggf. mit einem Anwalt Ihre Ansprüche wie Abfindung, Resturlaub oder Überstunden besprechen.
  4. Arbeitsdokumente sichern: Vertrag, Gehaltsabrechnungen und Arbeitszeugnisse etc. ordnen und archivieren.
  5. Arbeitslosengeld beantragen: Melden Sie sich rechtzeitig arbeitssuchend und klären Sie alle Unterlagen.

Kündigung erhalten? Das musst du als Arbeitnehmer wissen!

Tipp: Bleiben Sie ruhig, unterschreiben Sie nichts vorschnell und holen Sie sich rechtliche Unterstützung. Mit diesen Schritten sichern Sie sich Ihre Rechte und gestalten Ihre Zukunft aktiv.

Schritt 1: Lesen Sie Ihr Kündigungsschreiben

Das Kündigungsschreiben ist ein wichtiges rechtliches Dokument, das Sie gründlich prüfen sollten.

Rechtliche Anforderungen überprüfen

Ihr Kündigungsschreiben sollte folgende Punkte enthalten:

  • Eine Originalunterschrift des Arbeitgebers (keine Kopien oder Faxdokumente/E-Mail)
  • Vollständige Adressen von Ihnen und Ihrem Arbeitgeber
  • Im Normalfall, das genaue Beendigungsdatum des Arbeitsverhältnisses

Wichtige Fristen notieren

Die gesetzliche Kündigungsfrist hängt von Ihrer Betriebszugehörigkeit ab. Überprüfen Sie gerne mithilfe der folgenden Tabelle, ob die Frist korrekt berechnet wurde:

BetriebszugehörigkeitGesetzliche Kündigungsfrist
weniger als 2 Jahre4 Wochen zum 15. oder Monatsende
ab 2 Jahren1 Monat zum Monatsende
ab 5 Jahren2 Monate zum Monatsende
ab 8 Jahren3 Monate zum Monatsende
ab 10 Jahren4 Monate zum Monatsende
ab 12 Jahren5 Monate zum Monatsende
ab 15 Jahren6 Monate zum Monatsende
ab 20 Jahren7 Monate zum Monatsende

Merken Sie sich das Datum des Zugangs des Kündigungsschreibens. Ab diesem Datum haben Sie drei Wochen Zeit, um eine Kündigungsschutzklage einzureichen.

Falls eine Abfindung angeboten wird, prüfen Sie, ob der Betrag den vertraglichen oder gesetzlichen Vorgaben entspricht. Diese Prüfung ist entscheidend für Ihre nächsten Schritte.

Schritt 2: Kontaktieren Sie einen Anwalt für Arbeitsrecht

Warum Sie rechtlichen Beistand brauchen

Ein Anwalt kann Ihre Rechte und Möglichkeiten nach einer Kündigung prüfen. Das ist besonders wichtig, um:

  • Fristen und Ansprüche korrekt zu bewerten.
  • Mögliche Verstöße gegen das Arbeitsrecht zu erkennen.
  • Die Erfolgsaussichten einer Kündigungsschutzklage einzuschätzen.
  • Verhandlungsspielräume für eine Abfindung auszuloten.

Welche Unterlagen Sie mitbringen sollten

Für das erste Gespräch mit Ihrem Anwalt brauchen Sie:

  • Arbeitsvertrag und eventuelle Änderungen oder Betriebsvereinbarungen.
  • Kündigungsschreiben, idealerweise das Original mit Eingangsdatum.
  • Gehaltsabrechnungen der letzten 12 Monate.
  • Relevante Korrespondenz im Zusammenhang mit der Kündigung.
  • Zeugnisse und Beurteilungen, die Ihre Leistungen dokumentieren.

Zusätzlich hilft eine chronologische Übersicht der wichtigsten Ereignisse, den Sachverhalt klar darzustellen. Verwenden Sie für die Kommunikation mit Ihrem Anwalt ausschließlich private Kontaktdaten

Schritt 3: Rechtsberatung einholen

Überprüfen Sie die Abfindungshöhe

Die Höhe Ihrer Abfindung hängt in der Regel von Ihrer Betriebszugehörigkeit und Ihrem Gehalt ab. Eine gängige Faustregel lautet: etwa ein halbes Bruttomonatsgehalt pro Beschäftigungsjahr (dies kann je nach individuellen Vereinbarungen auch variieren). Prüfen Sie die angebotene Summe sorgfältig und überlegen Sie, ob es sinnvoll ist, über bessere Bedingungen zu verhandeln.

Verhandeln Sie bessere Bedingungen

Sobald Sie die Abfindungssumme geprüft haben, sollten Sie auch über weitere Punkte sprechen, um Ihre Position zu verbessern:

  • Urlaubsansprüche: Fordern Sie eine Auszahlung für nicht genommene Urlaubstage.
  • Bonuszahlungen: Fragen Sie nach anteiligen Bonuszahlungen für das laufende Jahr.
  • Betriebliche Altersvorsorge: Klären Sie, wie mit Ihren bereits erworbenen Ansprüchen umgegangen wird.

Vertragliche Einschränkungen prüfen

Neben den finanziellen Aspekten sollten Sie auch die vertraglichen Einschränkungen im Aufhebungsvertrag genau unter die Lupe nehmen. Wichtig sind unter anderem folgende Klauseln:

KlauselWorauf Sie achten sollten
WettbewerbsverbotGibt es zeitliche und räumliche Begrenzungen?
VerschwiegenheitspflichtWelche Informationen fallen unter die Regelung?

Ein übermäßig restriktives Wettbewerbsverbot könnte Ihre berufliche Zukunft erheblich beeinträchtigen. Solche Klauseln sollten unbedingt von einem Anwalt geprüft werden, um sicherzustellen, dass sie verhältnismäßig sind. Zu weitgehende Wettbewerbsverbote können vor Gericht als unwirksam eingestuft werden. Holen Sie sich im Zweifel rechtlichen Beistand, um Ihre Rechte zu schützen

Schritt 4: Arbeitsdokumente sichern

Arbeitszeugnisse anfordern

Ein qualifiziertes Arbeitszeugnis ist in Deutschland gesetzlich geregelt. Hier sind die wichtigsten Punkte:

  • Bitten Sie zeitnah um ein qualifiziertes und wohlwollendes Zeugnis.
  • Listen Sie Ihre wichtigsten Projekte und Leistungen auf, um das Zeugnis zu präzisieren.
  • Klären Sie einen verbindlichen Termin für die Fertigstellung.

Unterlagen archivieren

Sichern Sie alle wichtigen Dokumente, um später Ansprüche oder Erfolge nachweisen zu können.

Schritt 5: Arbeitslosengeld beantragen

Anmeldung bei der Agentur für Arbeit

Um Ihre finanzielle Stabilität nach einer Kündigung zu sichern, ist die Beantragung von Arbeitslosengeld ein zentraler Schritt. Die Anmeldung erfolgt in zwei Phasen:

1. Arbeitssuchendmeldung

  • Melden Sie sich spätestens drei Monate vor dem Ende Ihres Arbeitsverhältnisses arbeitssuchend.
  • Bei einer kurzfristigen Kündigung muss die Meldung innerhalb von drei Tagen erfolgen.
  • Dies kann online oder telefonisch erledigt werden.

2. Persönliche Arbeitslosmeldung

Häufige Fragen

Wie kann ich einen Termin vereinbaren?

Teilen Sie gerne mit, wann es Ihnen zeitlich passt. Im besten Fall mit Alternativterminen. Alternativ können Sie einfach zu den Öffnungszeiten anrufen.

Was sollte ich zum Beratungsgespräch mitbringen?

Alle Unterlagen, die für Ihren jeweiligen Sachverhalt bzw. Fall relevant sein könnten. Bringen Sie im Zweifel lieber mehr mit als zu wenig.

Bietet Ihre Kanzlei auch Rechtsberatung in anderen Sprachen an?

Die Beratung kann bei Bedarf auch in türkischer Sprache erfolgen.

Kontakt aufnehmen

    Über uns

    Unsere Kanzlei geht Ihre rechtlichen Anliegen mit großer Sorgfalt, umfassendem Fachwissen und hohem Einsatz nach.

    Kundenstimmen

    HAUPTSITZ

    Friedbergstraße 45
    14057 Berlin

    TELEFON

    030 255 64 5 63
    0157 578 30 202

    MAIL

    office@kanzlei-akkurat.de

    KANZLEI AKKURAT

    IHR RECHT IST UNSER ANLIEGEN.

    Rechtsgebiete

    Kontaktinformationen

    030 255 64 5 63
    0157 57830202

    office@kanzlei-akkurat.de

    Mo. - Fr.: 10:00 - 17:00

    © 2024 - Kanzlei-Akkurat.de